Schülerwettbewerb im Rahmen der trinationalen Architekturtage
Der Verein "Maison europeenne de l´architecture - Rhin superieur/Europäisches Architekturhaus - Oberrhein" organisiert seit 2008 im Rahmen der "Architekturtage/ Journees de l'architecture" alljährlich einen trinationalen Schüler-Modellbauwettbewerb. Eine deutsch-französisch-Schweizer Gruppe von Koordinatorinnen und Koordinatoren, die sich im Verein MEA-EA zusammengefunden haben, bereiten den Wettbewerb vor. Meist wird ein Thema gesucht, das mit dem Motto der jeweiligen Architekturtage im Zusammenhang steht. Der Wettbewerb wendet sich an Kindergarten und Klassen aller Schularten im gesamten Oberrheingebiet.
Dieses Jahr stand der trinationale Schülerwettbewerb unter dem Motto "Verrückte Würfel/ Cubes en folie", ein sehr abstraktes Thema. Die Wettbewerbsausschreibung schlug eine architektonische Aufgabenstellung vor, nämlich über Veränderbarkeit und Variationsmöglichkeit von Architektur in Form des einfachsten Raumkörpers, eines Würfels, in Bezug zur Nutzung nachzudenken und als Modell darzustellen. Es wurde als Einstieg das Märchen der Gebrüder Grimm "Vom Fischer und seiner Frau" mitgegeben. Ebenso erhielten die Lehrerinnen und Lehrer reale Beispiele von Gebäuden, bei denen das Würfelmotiv in verschiedensten Variationen ablesbar waren.
Dieses Jahr meldeten sich 108 Klassen aus dem gesamten Oberrheingebiet an. Die Koordinatorinnen und Koordinatoren stehen den Schulklassen fur Auskünfte zur Verfügung, organisieren an zentralen Orten Preisgerichte und Ausstellungen mit Vernissagen und Preisverleihungen: Baden Baden (5 Klassen), Basel (103 Schuler), Colmar (8 Klassen), Freiburg (17 Klassen), Haguenau (9 Klassen), Karlsruhe (3 Klassen), Mulhouse (19 Klassen), Offenburg (6 Klassen), Séléstat (7 Klassen), Straßburg (31 Klassen).
Die Aufgaben wurden seit Schuljahresbeginn bis Ende Oktober von den angemeldeten Klassen bearbeitet und sehr unterschiedlich angegangen, nachfolgend einige Beispiele:
Auseinandersetzung mit konkreter Architektur: "Colibri"
Lycée Theodore Deck – Guebwiller; Foto: Alexandre da Silva, Mulhouse
Gewagte Konstruktionen: "Club Hotel"
Collège de l´assomption - Colmar; Foto: Isabelle Mallet, Comar
Bezug Architektur und Nutzer: "Hier werd' ich nicht alt!"
Von der Hütte zum Palast: "…du cabanon au palais…."
Umsetzung des Märchens "Vom Fischer und seiner Frau" (mit Gedanken über die Vergänglichkeit in Gedichtform): Lycée Louis Couffignal - Strasbourg; Foto: Nathalie Siegfried, Strasbourg
Würfel als Träger individueller Träume und Wünsche: "Wir gestalten unseren Raum!"
Innerhalb einer Schulgemeinschaft ( Schulprojekt: SchülerInnen, LehrerInnen, Hausmeister, Sekretärin, Eltern gestalten einen Würfel) Pestalozzi-Förderschule – Lörrach; Foto: Ingeborg Thor-Klauser, Freiburg
Einstieg in eine Oberstufen-Seminararbeit: "Flexibles und innovatives Wohnen in der Zukunft"
Die Aufzählung ließe sich nahezu beliebig lang fortführen, ein Modell ist interessanter als das andere. Die zehn Jurys, bestehend aus Architektinnen und Architekten, Lehrerinnen und Lehrern, Schulerinnen und Schulern und Eltern hatten viel Mühe, Preisträger zu bestimmen.
Die wandelbare Stadt
Eine weitere Veranstaltung im Rahmen der Architekturtage 2013 für Schulklassen war der deutsch-französische Schülerworkshop mit Thema "Die wandelbare Stadt" in Karlsruhe. Diese Veranstaltung wurde vom deutsch-französischen Jugendwerk im Rahmen der Forderung "50 Jahre, 50 Projekte" anlässlich des 50jährigen Jubiläums des Elysee-Vertrags unterstützt. Es nahmen sechs deutsche und französische Schulklassen teil.