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Das Interesse am Landschaftsarchitektur-Quartett ist seit Jahren erfreulich groß, sodass die elfte Auflage des Formats in diesem Jahr in den Hospitalhof in Stuttgart verlegt wurde. Daher war es umso erfreulicher, dass am Abend des 21. Oktober mehr als 350 Interessierte anwesend waren. Thema der Veranstaltung war die Landschaftsarchitektur im Zusammenhang mit der IBA'27. Dazu diskutierte eine exzellente Runde aus Kamel Louafi (Landschaftsarchitekt), Reiner Nagel (Architekt und Stadtplaner) und Dr. Franz Pesch (Architekt und Stadtplaner) mit dem Moderator Dr. Wolfgang Nies (Autor und Historiker) die Facetten des Themenfelds. Tagsüber tourte die Gruppe durch die Stadt und die Region, um von markanten Aussichtspunkten einen ersten Überblick über das Projektgebiet zu gewinnen.
Klar wurde, dass zwar schnell Wünsche oder Forderungen formuliert werden können, mit dem Ziel, lokale Herausforderungen im Rahmen der IBA Stadtregion Stuttgart zu lösen. Doch genauso schnell wurde deutlich: In gerade mal acht Jahren werden große strukturelle Maßnahmen nicht umsetzbar sein. Eine Gemeinsamkeit haben allerdings die meisten der zukünftigen IBA-Projekte: Das verbindende Element Freiraum. Zu ihm gehören Verkehrsachsen, Gewässer, Grünflächen, Wege oder auch (Privat-)Gärten. Daraus ist eine zentrale Aufgabe für alle Projektbeteiligten abzuleiten.Obwohl Einzelmaßnahmen unterschiedlicher Größenordnung eingereicht werden, müssen eine übergeordnete "Flughöhe" eingenommen und freiraumplanerische Aspekte "mitgedacht" werden. Landschaftsarchitektur bekäme dadurch eine tragende Rolle, um letztendlich eine gewisse Ordnung und Struktur in der Vernetzung innerhalb der Stadt und mit der Region zu schaffen und erkennbar werden zu lassen. Das Selbstverständnis dafür muss jedoch auf allen Ebenen etabliert werden. Laut Umfragen sind mit 39 Prozent die Landschaft und die Natur einer der wichtigsten Punkte für die hier lebende Bevölkerung. Trotz dieser Relevanz fehlt der Landschaftsarchitektur die Lobby. Aus Sicht der Experten fehlt es an einem eindrücklichen Leitthema, das auch der Bevölkerung bekannt ist, mehrheitlich getragen, umgesetzt und gelebt wird.
Klar ist: Dichte ist notwendig und auch richtig, genauso wie qualitätsvoller Freiraum. Daher müssen Bauen UND Freiraum als Doppel stark miteinander verknüpft werden. Und das muss beispielgebend bereits im Rahmen der IBA'27 erfolgen. Sie ist als Chance im Sinne eines Startimpulses nicht nur für großmaßstäbliche Planungen, sondern auch für deren Umsetzung zu nutzen. Mobilität und Stoffkreisläufe sind weitere Themenfelder, die unter Berücksichtigung des Suffizienzgedanken weiterentwickelt werden müssen. Dafür braucht es allerdings Mut zu klaren Entscheidungen. Neben der Anregung, Freiraumplanung als eine der Säulen in die Themenlandschaft der IBA aufzunehmen, bedarf es letztlich auch eines starken Engagements aus der Profession der Landschaftsarchitektur heraus und das aktive Einbringen von Projekten und Konzepten in das IBA-Geschehen.