Trotz instabiler Wetterlage machten sich am Dienstag, den 7. Juli 2009 rund 30 unerschrockene Landschaftsarchitekten auf den Weg, um im Vorfeld des Landschafts-Architektur-Quartetts drei öffentliche Plätze zu besichtigen. Erste Station war das von Bernd Gienger geplante ehemalige Schlossareal in Dürnau, wo sich die unterschiedlichen Nutzungsebenen überlagern: Fußgänger sind hier ebenso unterwegs wie landwirtschaftliche Maschinen. Dank umsichtiger Planung herrscht friedliche Koexistenz.
Im Anschluss daran ging es weiter zum Amselbrunnenplatz in Kirchheim unter Teck. Von anfänglichem Widerstand der Gemeinde abgesehen ist dieses von Jochen Koeber gestaltete Projekt im Herzen der Bevölkerung angekommen – mitsamt der längsten Bank Baden-Württembergs.
Im 30 Kilometer entfernten Rechberghausen, dem Ort der Gartenschau 2009, fand die Begehung ihren Höhepunkt. Frank Hornikel aus dem Büro Fischer Heumann lenkte die Aufmerksamkeit auf viele unterschiedliche Situationen, wie zum Beispiel den Sinnesgarten für Kinder oder den durch die Architektenkammer Baden-Württembergs ausgezeichneten Aussichtsturm.
Verschnaufpause auf der längsten Bank Baden-Württembergs
Am Abend fand das 2. Landschaftsarchitektur- Quartett im Treffpunkt Baden-Württemberg an der Unteren Mühle statt. Durch die Diskussion führte Simone Hübener. Marion Thiede verwies darauf, dass die Gestaltung von öffentlichem Raum eine wichtige Rolle bei der Identitätssuche der Betroffenen spielt. Das Fazit der Veranstaltung wurde von Christof Luz und Günter E. Herrmann gezogen: Die Gestaltung von Plätzen ist ein öffentlicher Vorgang, deswegen muss das Bewusstsein der Gemeinde geschärft werden. Die Landschaftsarchitekten stehen in der Verantwortung öffentlichen Raum so zu planen, dass er eine dauerhafte Qualität aufweist. Damit dies möglich wird, müssen die Gemeinden alle Beteiligten rechtzeitig an einen Tisch bringen und den Blick über das eigentliche Planungsgebiet hinaus richten.