Die Fachexkursion der Architektenkammergruppe Heidenheim von 05. bis 10.08.2023 führte dieses Jahr nach Barcelona. Im Mittelpunkt der dreitägigen Exkursion stand die neuere Stadtentwicklung Barcelonas.
Einwohner und Architekten Barcelonas sind aktiv an der Gestaltung der Stadt und in der Stadtentwicklung beteiligt und beleben die Baukultur der Metropole am Mittelmeer. Dabei sind die Förderung und Gestaltung des öffentlichen Raums integraler Bestandteil der städtebaulichen Entwicklung. Beispielhaft sind die wiedereröffneten und teils neu errichteter Markthallen an zentralen Stellen der einzelnen Quartiere. Diese prägen den öffentlichen Raum und dienen somit als gesellschaftliche Treff- und Aufenthaltsräume. Mit der Bildung von sogenannten Superblocks gibt Barcelona eine Antwortmöglichkeit auf die Verkehrsproblematik und die Anforderungen des Klimaschutzes. Gesunder, Grüner, Leiser und Sicherer sind die Stichwörter. Superblocks fassen dabei mehrere Blöcke der Planstadt zusammen und teilen den vorhanden Raum zwischen Autos, Fahrradfahrern und Fußgängern neu auf. Es entsteht ein Areal, das für den Durchgangsverkehr gesperrt ist und über die neue städtebauliche Gestaltung eine hohe Aufenthaltsqualität bietet. Anwohner, Müllabfuhr und Lieferdienste dürfen passieren. Wesentlich ist die Herabsetzung der Höchstgeschwindigkeit auf 10 km/h. Fußgänger und Radfahrer haben in den Superblocks Priorität, der Autoverkehr ist nur Gast.
Foto: Architektenkammergruppe
Als Folge der Wirtschaftskrise 2008 veränderte sich auch der Architektursektor in Barcelona. Die Instandsetzung und Umnutzung von Ressourcen rücken in den Vordergrund. Zusammenarbeit, Partizipation und soziales Engagement sind bei der Entwicklung von Gemeinschaftsprojekten von entscheidender Bedeutung. Eine neue Generation von Architekten besticht dabei mit schlichten und umweltgerechten Projekten von außergewöhnlicher Sensibilität. Eine weiterer Themenschwerpunkt der Exkursion war die Besichtigung des Rückbau und Renaturierung eines Hauptverkehrsknotens aus den 90er Jahren in Verbindung mit der Entwicklung eines angrenzenden ehemaligen Industriegebiets zu einem Technologie- und Innovationsviertel (22@).