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Die Stuttgarter Architekten Jelena Bozic und Henning Ehrhardt stellten mit ihren Vorträgen eine Verbindung zwischen den Jahresthemen der Kammer zur Nachhaltigkeit im laufenden Jahr sowie für 2013 „einfach gestalten“ her.
In der Novemberreihe des Bezirks Stuttgart der AKBW begrüßte Susanne Kletzin die zahlreichen Gäste zum zweiten Abend im Haus der Architekten.
Jelena Bozic aus der Partnerschaft cheret bozic architekten präsentierte in Ihrem Vortrag die Planungsgeschichte von Innenstadtprojekten für Neuhausen auf den Fildern im Landkreis Esslingen. Die Beauftragung begann mit dem Gewinnen eines Wettbewerbs im Jahre 2003. Im Zeitraum bis 2011 realisierte das Architekturbüro mehrere zentrale Einrichtungen in der Gemeinde, wie zum Beispiel das Cafe´ am Schlossplatz. Die Hauptaufgabe bestand in dem Umbau, der Sanierung und Revitalisierung des Oberen Schlosses in der Mitte des Ortes. Dieses denkmalgeschützte Gebäude von 1518 war in weiten Teilen der Bausubstanz in marodem Zustand. So mussten viele konstruktive Teile ausgetauscht oder instandgesetzt werden. Durch Abbruch eines Anbaus wurden städtebauliche Bezüge zur Kirche und dem Unteren Schloss wieder erkennbar. Durch Hinzufügen eines Treppenhauses sowie umfassender Sanierung aller Geschosse konnten die Nutzungen Musikschule, öffentliche katholische Bibliothek sowie eines multifunktionalen Veranstaltungssaales untergebracht werden. Im Ergebnis ist deutlich erkennbar, was alt und was neu ist. Die unterschiedlichen Anforderungen sind in vorbildlicher Weise erfüllt und zusammengefügt. Die Materialien sind denkmalgerecht eingesetzt. Das Gebäude erhielt im Jahr 2011 den Hugo Häring Preis des BDA.
Henning Ehrhardt vom Büro bottega + ehrhardt architekten stellte mehrere Projekte aus dem Bereich Instandsetzung, Sanierung und Einfügung im städtebaulichen Kontext vor. Im Jahr 2002 begann der komplexe Umbau der Zollinger Halle in Ludwigsburg. Diese denkmalgeschützte Industriehalle weist starke Strukturen mit seiner hölzernen Tonnenform auf. Die Holzkonstruktion ist auf der Raumseite sichtbar. Die Aufgabe bestand darin, dieser vorgegebenen Kraft einen Gegenpol im Innenausbau gegenüberzustellen. Die Werbeagentur, die in die Halle einziehen sollte, erhielt eine Büro- und Erlebnislandschaft aus einfach gestalteten Möbelmodulen, die in unterschiedlichster Form und verschiedenen Ebenen verwendet wurden. So entstand eine moderne Einrichtung in historischer Hülle, die zusammen wieder ein Ganzes bilden.Das „Haus M“ liegt im Stuttgarter Westen, in der Halbhöhelage mit schönem Blick über die Stadt. Das Wohnhaus aus den 1950iger Jahren mit vielen gestalterischen und konstruktiven Problemen, war nach Fertigstellung der Baumaßnahme kaum noch zu erkennen. Das Satteldach wurde abgebrochen und durch ein aufgesetztes Flachdachgeschoss ersetzt. Eine Reminiszenz an den Altbau ist die Erhaltung, beziehungsweise die Neuinterpretation des vorgesetzten Blumenfensters. Die Bauherren erhielten ein zeitgemäßes Wohnhaus, das hervorragend in die Umgebung passt.
Die vorgestellten Projekte der beiden Referenten waren trotz häufig schwieriger Rahmenbedingungen auf höchstem Niveau (einfach) gestaltet.