Stadt im Wandel Nr. 15, Französisches Viertel Tübingen. Armin Scharf und Matthias Gütschow (Red.) 11 X 16 cm, 66 Seiten Stadtwandel Verlag, Regensburg 2015 ISBN 978-3-86711-228-4 3 Euro
Schon lange diskutiert wird das Französische Viertel in Tübingen, das aus der Umnutzung und Überbauung einer Kaserne entstand. Seit seiner schrittweisen Entwicklung ab den 1990er Jahren zieht es Planer und Bürger an, um sich über den Entstehungsprozess sowie die baulichen Ergebnisse dieser Heimat von 2.400 Bewohnern, 150 Unternehmen und Betrieben mit 700 Beschäftigten zu informieren.
Manchen ist etwas unwohl ob des mit großen Freiheiten entwickelten stilistischen Durcheinanders, andere applaudieren der gewachsenen, bunten Vielfalt aus Alt und Neu. Für die sieben Autoren des kleinen Bändchens ist dieser Stadtteil "ein unerreichtes Vorbild", "unübertroffen". Und sie fragen sich verdutzt, "warum es nicht überall so gemacht wird, warum nicht bei jedem neuen Stadtviertel in Deutschland so geplant wird und warum nicht alle Stadtplaner hierher kommen, um sich dieses einfache Prinzip für eine lebendige Stadt anzusehen." Ihre Maximen erklären sie in dieser Publikation wie in einem Rezeptbuch, das sie zur Pflichtlektüre allen empfehlen, "die mehr als ein Haus neu bauen". Garniert mit Statements der Bewohner bietet es auch einen Rundgang mit Erläuterungen zu 30 Bauten. Es ist aber kein klassischer Architekturführer und nennt daher keine Architekten, Bauherren und Baujahre.