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Das Thema Professor Mäcklers lautete: "Die normale Stadt und ihre Häuser". Matthias Grzimek, Vorsitzender des einladenden Bezirks der Architektenkammer, konnte seinen alten Studienfreund vor vollem Hause begrüßen. Die Vorstellung des renommierten Frankfurter Architekten machte deutlich, dass Mäckler ein breites Spektrum in Theorie und Praxis des zeitgenössischen Bauens abdeckt.
Sein Vortrag setzte sich kritisch mit der Nachkriegsarchitektur auseinander. Er zeigte Beispiele deplatzierter Bauten in gewachsenem Umfeld. "Wir dürfen so nicht weitermachen, sonst läuft das Baugeschehen an uns vorbei", war eine seiner Thesen. Unsere Vätergeneration wollte mit der Vergangenheit nichts mehr zu tun haben. Für viele Architekten war und ist das geneigte Dach Ausdruck von Kitsch. Mit derartigen Einschränkungen will sich Mäckler nicht abfinden. Wir müssen uns die Mühe machen und mit der Historie des Ortes auseinandersetzen, war der Kern einer weiteren These. Er bemängelte, dass Stadt- und Raumplaner ihr Studium häufig ohne jeden geschichtlichen Inhalt absolvieren. "Schwarzpläne sind gute Grundlagen, reichen aber nicht aus". Zur Betrachtung eines Baugrundstücks gehören die Analyse der Umgebung und der nicht mehr vorhandenen Strukturen wie Parzellierung und Wegeführung. Weiter müssen Material, Proportion, Gliederung und Farbe untersucht werden, um angemessene Antworten auf den Ort zu finden.
Anhand der gezeigten Beispiele aus Mäcklers Büro wurde deutlich, dass Neubauten als solche immer erkennbar sind, sich aber nicht in den Vordergrund drängen müssen. Sie erzielen ihre Wirkung durch Einordnung und Aufnahme vorgefundener Merkmale in neuer Interpretation. Ein schönes Beispiel ist die Levi Strauss Schule in Berlin, bei der zwischen zwei Altbauten ein moderner Neubau eingefügt wurde, der ein neues Ensemble schuf und alle Teile gut integriert.
Bei einem Bürohochhaus in Frankfurt zeigte Christoph Mäckler, wie eine schlanke Stahl-Glaskonstruktion mit 55 Millimeter breiten Profilen im hohen Eingangsbereich den Windlasten standhält. An jedem Profil hängen zur Stabilisierung im Untergrund 35 Tonnen Gewicht. Seitlich gibt es keine Verbindung zum Mauerwerk, sondern lediglich Bürsten. Die stimmige Durcharbeitung der Details ist Mäckler ein zentrales Anliegen und zeichnet seine Gebäude aus.
Auch im Denkmalbereich arbeitet der Frankfurter Architekt. So verantwortet er die Generalsanierung des Augustinerklosters in Freiburg, die noch nicht in Gänze abgeschlossen ist.
Neben Wohn-, Büro- oder Hotelbauten plant Mäckler auch Terminals am Frankfurter Flughafen in Tradition seines Vaters Hermann Mäckler, dem Architekten dieses internationalen Flughafens.
Zustimmung zu den Aussagen des Referenten wurde durch kräftigen Applaus und einige Wortbeiträge des Publikums deutlich.