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Reg.Nr.: 2003-1-01Aufgabe: Städtebauliche Planungsstudie (Realisierungswettbewerb) für den Neubau von Eigentums- wohnungen in Sindelfingen, Hirsauer Straße 25 auf dem ehemaligen Grundstück der Gießerei Frank
Auslober: Baugenossenschaft Sindelfingen e.G.
Wettbewerbsbetreuung: Wilfried Borchers, Freier Architekt, Sindelfingen
Wettbewerbsart: Einladungswettbewerb im vereinfachten Verfahren
Teilnehmer: Tusker + Ströhle, Stuttgart; Stefan Schwab, Renningen; Hähnig + Gemmeke, Tübingen; Jochen Stuible, Sindelfingen; Lohr+Garscha, Sindelfingen
Fachpreisrichter: Imanuel Rühle, Architekt, Sindelfingen; Roland Wick, Architekt, Stuttgart
Wettbewerbssumme: 17.500,00 Euro
Preisgerichtssitzung: 14.03.2003
Das vorgeschlagene Baukörperensemble ist aus dem gültigen Bebauungsplan entwickelt und schafft gut ablesbare und nutzbare Freiräume.Die wünschenswerte direkte Lage der Gebäude an der Straße wird durch eine gelungene, mit Höhenversatz versehene Eingangssituation ermöglicht.Von hieraus erstrecken sich die Treppenhäuser nach Süden und geben den Blick in das Innere der Anlage frei. Dadurch wird aber auch die Südorientierung von Wohn- bzw. Aufenthaltsräumen erschwert.Zusätzliche Treppen ins Dach erhöhen den Anteil an Erschließungsfläche in starkem Maß. Dies wird auch bei den beiden Nord-Süd gestellten Ost-West orientierten Gebäuden sehr deutlich.Diese beiden Bauten, aus den Zwängen des Bebauungsplans entwickelt, beanspruchen den Innenraum in starkem Maß. Zu dicht sind diese Bauten an die Südseite der Straßenrandbebauung herangerückt. Sie entwerten die dahinterliegenden Wohnungen.Der gelungene Beitrag dieser Arbeit liegt in der konsequenten Erfüllung des Bebauungsplanes. Er zeigt eine Möglichkeit einer städtebaulichen Disposition.
Der vorliegende Entwurf zeigt drei giebelständige Baukörper abgerückt von Straße und Gehweg.Hausgiebel und grüne Zwischenräume mit den geschützten Eingängen prägen das Straßenbild der Hirsauer Straße. In Abweichung vom Bebauungsplan werden drei dreigeschossige Baukörper mit 2- und 3-Spännertypen mit Ost-West Orientierung mit Satteldach und differenzierter Baustruktur vorgeschlagen.Der Bebauungsplan wird nicht eingehalten, die Baugrenzen sind teilweise überschritten, ebenso ist die Geschossigkeit im Blockinnern und die Firstrichtung ist verändert.Die äußere barrierefreie Erschließung mit Abstellplätzen und Nebenräumen ist gut ablesbar, die innere ist direkt ohne allgemeine Flure.Die Wohnungsgrundrisse zeigen Qualität, teilweise sind jedoch Bäder Innen liegend und der Flur der 3-Zi-Wohnung im 3-Spännertyp zu lang.Die Tiefgarage mit einer Zu- und Ausfahrt an der tiefsten Stelle folgt dem Gelände demzufolge schräg, hier wären Varianten auch für das abschnittsweise Bauen sinnvoll.Die Wirtschaftlichkeit des Entwurfs mit 30 Wohnungen liegt im oberen Bereich, das Verhältnis BGF/NF zeigt den niedrigsten Wert.Die zusammenhängende Grünfläche auf der Südseite des Grundstücks wird durch den 3 -Spännertyp im 1. BA empfindlich gestört. Dieser sollte zurückgenommen werden.
Zwei große traufständige Baukörper schaffen im Rahmen des Bebauungsplanes neben dem Straßenraum der Hirsauer Straße einen unbebauten Freiraum, in dem sich die einzelnen Wohnungen hineinorientieren. Diese Grunddisposition ist als guter Entwurfsansatz zu sehen.Leider ist die Baukante des Straßenraumes nicht differenziert genug behandelt. Die Gebäude wirken wie angeschoben. Die große, sicher gläserne Eingangshalle lässt eine Verzahnung mit dem Straßenraum nicht zu, sie kann den Übergang zum öffentlichen Raum nicht herstellen.Die relativ große Halle scheint mehr aus den Funktionszwängen der Laubenganggebäude entwickelt zu sein.Dieser Gebäudetyp schafft auch Zwänge in der Grundrissan- und -zuordnung bzw. Belichtung und Belüftung von Wohnungen über der Halle.Ein guter Beitrag stellt der Entwurfsteil Garage dar. Eine wünschenswerte Abschnittsbildung ist leicht möglich.Die gewählte städtebauliche Raumdisposition wird sehr positiv bewertet. Leider weist der bauliche Beitrag nicht dieselbe Qualität auf.