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Reg.Nr.: 2008-3-08Aufgabe: Städtebauliche Planung und Freianlagenplanung, Neugestaltung der Planken vom Wasserturm bis zum Verbindungskanal in Mannheim
Auslober: Stadt Mannheim
Wettbewerbsart: offener Realisierungswettbewerb mit Ideenteil
Zulassungsbereich: EWR/WTO
Teilnahmeberechtigung: Interdisziplinäre Arbeitsgemeinschaften aus Architekten und/oder Stadtplanern und Garten- und Landschaftsarchitekten
Teilnehmer: 26 Arbeiten
Fachpreisrichter: Prof. Carl Fingerhuth, Architekt, Zürich; Prof. Markus Neppl, Architekt/Stadtplaner, Köln/Karlsruhe (V); Prof. Anette Maud-Joppien, Architektin, Frankfurt/Potsdam; Alfred Peters, Landschaftsarchitekt, F-Strasbourg; Prof. Niclaus Fritschi, Architekt, Düsseldorf; Klaus Elliger, Architekt, Stadt Mannheim; Prof. Ute Margarete Meyer, Architektin/Stadtplanerin, Stuttgart; Harald Thiele, Architekt, Mannheim
Wettbewerbssumme: 160.000 Euro (zzgl. MwSt.)
Preisgericht: 05.11.2008
Die Verfasser finden ein sehr ausgewogenes Konzept in der Auseinandersetzung mit der großen Länge der Planken. Einerseits akzeptieren sie die Bedeutung der zentralen Ost-West-Achse, andererseits gliedern sie diese sehr sorgfältig in differenzierte Abschnitte. Diese Abschnitte sind hierarchisch strukturiert: In der Mitte an der zentralen Nord-Süd-Achse liegt ein sehr urbaner Raum – zusammen mit dem Paradeplatz. Dieser wird von zwei dicht bepflanzten Straßenstücken gefasst. Östlich und westlich folgt dann nochmals eine Sequenz von offenem und bepflanztem Raum. So entsteht eine kraftvolle Identität aber auch ein abwechslungsreicher Wechsel, der eine Orientierung in der langen Straße möglich macht. Die Hierarchie der verschiedenen Räume zeigt sich in einer intelligenten Differenzierung der Straßenbeläge. Besonders ausgezeichnet wird in einer schönen Art und Weise der Raum, mit dem Rathaus und dem rem sowie dem Paradeplatz. In der Querbeziehung werden nur die drei Straßentrassen Münzgasse P6/P7, Kurpfalzstraße E1/P1und die Straße zwischen E6/E7 mit Bäumen ausgezeichnet. Der westliche Raum beim Brückenkopf am Verbindungskanal wird sinnvoller Weise nicht zwanghaft instrumentalisiert, sondern als grüner Restraum freigegeben und kann nachts für eine spektakuläre Lichtplastik gebraucht werden. Dieser Ansatz ist eine gelungene Lösung im Spiel mit dem gegenüberliegenden Wasserturm. Die vorgeschlagene Gestaltung des östlichen Abschlusses der Planken muss überprüft werden. Die Lichtelemente sind reduziert und versorgen gezielt einzelne Bereiche mit Licht. Dies ist gestalterisch gut. Damit gibt es wenig ungewünschtes und verschwendetes Licht. Ein wenig niedriges / wärmeres Licht würde das Grundkonzept evtl. positiv ergänzen. Das Preisgericht begrüßt den zurückhaltenden Ansatz bei der Möblierung des Straßenraumes der Planken. Den Einsatz von Holzplanken kann die Identitätsstiftende Wirkung der Neugestaltung unterstützen. Es handelt sich um eine sehr sensible und gekonnte Lösung für diese für Mannheim außerordentlich wichtige Bauaufgabe.
Der Entwurf überzeugt durch seine klare Linie, durch seine der Aufgabenstellung angemessene formale Sprache und nicht zuletzt durch seine sorgfältige, professionelle Durcharbeitung. (Möblierung, Materialien, Lichtkonzept) Eine differenzierte Darstellung des Lichtkonzepts überzeugt. Der Entwurf beschreibt Lichtqualitäten, beachtet Effizienz und Einsatzorte der Leuchten. Der konzeptionelle Ansatz zur Ausbildung differenzierter Gestaltungsabschnitte im Verlauf der Planken erscheint jedoch als zu wenig prägnant in der Durchformung und ist vor Ort schwer nachvollziehbar. Die Ausgestaltung der Platzsituation (Friedrichsplatz, Paradeplatz, Rathausplatz) ist angenehm zurückhaltend, jedoch möglicherweise zu wenig auf die spezifischen Orte eingehend (funktionale Aspekte wie vitale oder Ruhezonen, Lärmbeeinflussung etc.) Die Anordnung von Spielzonen am Verkehrsknoten Luisenring muss hinterfragt werden. Die entwickelten Möblierungselemente (Faltmotiv) ist von hoher ästhetischer Qualität, die materielle Umsetzbarkeit müsste überprüft werden – ebenso die Verkehrstauglichkeit des vorgeschlagenen Pflastermaterials (Kalksandstein?) Die hervorragend dargestellten Pläne vermitteln wohltuend angenehme Raumatmosphären.
Die Wettbewerbsarbeit 1012 betont die Planken als Hauptachse der Mannheimer Innenstadt. Die entlang der Achse gelegenen Stadtplätze werden durch Wechsel in Material und Bepflanzung betont, während für die Planken selbst ein einheitliches Gestaltungskonzept vorgeschlagen wird. Positiv bewertet wird die potenzielle Flexibilität der Möblierung, die neben einzelnen Sitzmöbeln auch große Holzplattformen vorsieht. Diese Plattformen werden vom Preisgericht kontrovers diskutiert. Sie bieten prinzipiell attraktive Variationsmöglichkeiten, kritisch gesehen wird hingegen eine mögliche rasche Abnutzung im Alltagsbetrieb. Der Bereich des Paradeplatzes wird kritisch bewertet. Insbesondere die Freistellung des Brunnens könnte Assoziationen an das Erscheinungsbild der Nachkriegssituation wecken, wo das Brunnenbecken zerstört war. Insgesamt überzeugt die Gestaltung des Platzes wesentlich weniger als das Konzept für die Planken. Insgesamt wirkt der Entwurf einfach, selbstverständlich und professionell in der Umsetzung. Lichtkonzept: Die Lichtpunkthöhen unter den Baumkronen sind stimmig. Die Durchgängigkeit des Leuchtkörpers fällt positiv auf.