Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Reg.Nr. 2008-1-04Aufgabe: Freianlagenplanung und Gestaltung der Freibereiche der Konrad-Biesalski-Schule in Wört
Auslober: Rehabilitationszentrum Südwest für Behinderte GmbH
Wettbewerbsart: Einladungswettbewerb
Teilnahmeberechtigung: Garten- und Landschaftsarchitekten
Teilnehmer: 7 ausgewählte Teilnehmer, 5 Arbeiten
Fachpreisrichter: Ulrich Franke, LA, Schwerin/Kiel; Michael Glück, Stuttgart; Gunter Jeamzik, Stuttgart (V); Wolfgang Helmle, Ellwangen; Michael Burchard, Karlsruhe
Wettbewerbssumme: 15.000 Euro (inkl. MwSt.)
Preisgericht: 27.06.2008
Der Entwurf stellt einen grundsätzlichen richtigen Umgang mit der Aufgabenstellung dar. Die gute Durcharbeitung der entwurflichen Aussage wird positiv gewertet. Hauptschulhof: Richtungsvorgaben werden als willkürlich empfunden – es werden falsche Bezüge hergestellt.Der formale Umgang erscheint willkürlich. Der Haupteingang zum Gebäude liegt an der falschen Stelle. Das Angebot des Schulgartens wird an der vorgeschlagenen Stelle nicht als sinnvoll erachtet. Die Erschließungsfunktion mit den Kleinbussen ist gestört. Die Verbindung zum Erweiterungsbau wird positiv gesehen. Das Bühnenpodestes erscheint in seiner Lage und Form fragwürdig. Aussagen zum Verkehrskonzept fehlen.Hangsituation: Der Umgang mit der vorgeschlagenen Hangsituation ist gut gelöst. Die vorgeschlagene Materialität wird begrüßt, sie sollte jedoch in einer ruhigeren Form überarbeitet werden. Die in der Anlage integrierten Pergolen werden in Ihrer Lage und Ausformung positiv gesehen. Die Erschließung des Hanges mit einer rollstuhlgerechten Rampe wird positiv gewertet. Ebenso die Berücksichtigung der behindertengerechten Erschließung der Sporthalle.Oberer Hof: Die Lage des Sandkastens und des Ballspielbereiches erscheint falsch positioniert. Die Wegnahme des Vordaches und die damit einhergehende Öffnung des Hofes wird begrüßt. Der visuelle Bezug vom oberen Hof zum Innenhof ist wünschenswert. Der Übergang von der Rampe zum Hangbereich ist richtig platziert. Eine formale Überarbeitung wird empfohlen.Innenhof: Die Erschließung des Innenhofs mit einer Treppe wird grundsätzlich begrüßt. Die vorgeschlagene Lage erscheint falsch positioniert und sollte überarbeitet werden. Positionierung des Baums mit Sitzmöglichkeiten wird begrüßt. Ebenso ist vorstellbar Wasser als Element im Innenhof zu integrieren. Allerdings wird die vorgeschlagene offene Wasserfläche in Frage gestellt. Vorstellbar ist hier eine Brunnenelement. Die Möglichkeit einer Realisierung des Entwurfes in Bauabschnitten wird positiv gewertet.
Eine ruhige verbindende Figur für die 3 Höfe wird als sehr gut empfunden. Segeldächer machen evtl. eine zu wichtige Form in Ergänzung zur Schularchitektur. Die Öffnung der Gebäudefuge wird evtl. als zu schmal und zu teuer erachtet. Ebenso ist sie zu schwer kombinierbar mit der querenden Küchennutzung. Die ruhige Innenhofgestaltung wird als gut erachtet. Die Busparkierung ist nicht gelöst. Der obere und der untere Hof ist für Bewegungsspiele sehr gut offengehalten, jedoch in seiner Gesamtfläche leider eingeschränkt worden. Dadurch entsteht ein reduzierter Bewegungsraum. Die Wirtschaftlichkeit dürfte im oberen Bereich sein. Es ist jedoch ein günstiger Bauunterhalt später möglich (wenig Wasserflächen, Schaugärten etc.) Kleine Bauabschnittsbildungen sind nur schwer möglich. Insgesamt ein sehr intensiv durchdachter wertvoller Beitrag zum Verfahren.
Die einprägsame Oberflächengestaltung als grafische Netzstruktur schafft ein prägnantes, spielerisches Erscheinungsbild. Die Felder bieten Ansatzpunkte für eine kreative Pausenhofnutzung auch für den Schulbetrieb. Eine Benutzung der Felder durch Lernstationen, Gruppenarbeit, für Arbeit mit Zahlen, Buchstaben, Planeten oder Fachthemen ist denkbar. Besonders für die Fächer Mathematik, Deutsch, MNK, Sport und Kunst können sich durch die besondere Oberflächengestaltung praktische Ansatzpunkte bieten. Das Farbkonzept in den Grundfarben rot, blau, gelb, grün unterstützt hervorragend das Gliederungskonzept der Schule. Die Farben bieten Orientierungsmöglichkeit besonders für kognitiv schwache Kinder. Der rote Hof wirkt mit einem passenden Angebot an Sitzstufen zur Schulstraße attraktiv, allerdings sollte eine Einfindung zur Straße und eine Beschattung ergänzt werden. Die Anbindung an die Schulstraße Überzeugt. Die Sitzbereiche unter einem Sonnensegel führen die überraschenden, frischen Ideen der Sitzkissen aus LKW Planen fort und wären auch als Sessel und Sofas in fester Installierung denkbar. Ein Wasserlauf mit Felsen deutet eine Aufwertung des Hanges an. Die konkrete Hangestaltung bleibt vage. Die Ergänzung der Stellplätze entzerrt den Busverkehr auf dem gelben Pausenhof. Insgesamt besticht der Vorschlag durch eine homogene flächenhafte Gestaltung, lässt aber Nieschen und Rückzugsräume für Schüler vermissen. Im Innenhof lassen die Edelstahlseile vielfältige Nutzungen zu. So könnten im Sommer eine Partio mit Sonnensegeln, ein Labyrinth oder bei Veranstaltungen abgetrennte Räume entstehen. Planungen mit Bambus sollten an die Randbereiche verlegt werden. Ein Treppenzugang vom roten Hof wäre wünschenswert. Die Materialwahl der Oberflächen im blauen Kunstrasen lässt auch hier eine einprägsame Gestaltung erwarten. Fraglich bleibt, ob die markante Idee „Netz“ langfristig überzeugt.