Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: Michael Lutz
Das Grundstück liegt an einem Westhang in einem Baugebiet aus den 1960er Jahren über der Stadt Nagold mit Blick auf Talaue, Altstadt und das Wahrzeichen der Stadt, den Schlossberg. Der Bebauungsplan schreibt einen bergseitig eingeschossigen, talseitig zweigeschossigen Baukörper mit Satteldach vor. Die benachbarte Bebauung entspricht diesen Vorgaben.
Ursprünglich war das Grundstück Teil eines großzügig angelegten Gartens. Mit der Bebauung des Grundstückes war eine landschafts- und gartengestalterische Neuplanung notwendig, die einerseits Rücksicht auf den hochwertigen Bestand nehmen, andererseits aber auch der neuen Nutzung qualitätvoll genügen sollte. Die zukünftige Außenanlage war somit von Beginn an ein mitbestimmendes Element des Entwurfsprozesses. Zusätzliche Planungsaufgabe war, ein Wohnhaus zu errichten, das Nachbarschaft durch Nähe und Abgrenzung ermöglicht. Die dabei neu definierten, gemeinsam und getrennt genutzten Freiräume sollten das ensemblehafte Erscheinungsbild der Gesamtanlage aus Neubau und Bestand wesentlich mitbestimmen.
Die knappen Grundstücksabmessungen, das steil abfallende Gelände und das Raumprogramm für eine 5-köpfige Familieführten zu einem kompakten Baukörper, der parallel zum Hang geteilt wurde. Die zueinander verschobenen und farbig voneinander abgesetzten Bauteile sind halbgeschossig versetzt und fügen sich in den bestehenden Geländeverlauf ein. Eine plastisch gestaltete Treppenanlage, die von oben natürlich belichtet ist, verbindet die Halbgeschosse nicht nur funktional, sondern auch räumlich erlebbar.
Bergseitig sind Nebenfunktionen wie der in das Gebäude integrierte Carport, der von dort erschlossene Eingangsbereich mit separatem Arbeitszimmer und darunter Abstellräume bzw. Technik, Gästebereich etc. untergebracht. Talseitig öffnen sich die einzelnen Individualräume im Schlafgeschoss und die Hauptfunktionen Wohnen/Essen/Kochen im darunter liegenden Gartengeschoss zu Sonne, Aussicht und Garten. Durch die großzügige Verglasung im Gartengeschoss verbindet sich Innen- und Außenraum, Wohnen in Haus und Garten sind eines.
Die Kubatur des Gebäudes fügt sich in Höhe und Ausdehnung in die angrenzende Bebauung ein. Der Verzicht auf ein Satteldach ermöglicht dagegen die Trennung des Baukörpers und die Staffellung der Bauteile entsprechend dem Geländeverlauf. Dies führt zu einer Gesamtform, die der Nachbarbebauung in angemessener, maßstäblicher Form begegnet. Hinzu kommen die in der Höhe volle Nutzbarkeit des gebauten Volumens in jedem Geschoss und die Ausbildung von begrünten, ökologisch begründeten Flachdächern mit aufgestellten Kollektoranlagen zur Erwärmung des Brauchwassers.
So ist ein Wohnhaus entstanden, das sich in den Bestand einfügt und gleichzeitig von zeitgemäßer Formensprache geprägt ist, ohne modisch zu wirken.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.