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Foto: Achim Birnbaum Architekturfotografie
Oberamteigasse 1376528 Rottweil
Mieter: Deutsches Jugendherbergswerk Stuttgart
1. AnlassDa die Polizeidirektion Rottweil ein neues Gebäude bezogen hat, stand im Jahr 2007/2008 das Gebäude Oberamteigasse 13 zum Verkauf durch Vermögen und Bau Baden Württemberg. Es konnte lange Zeit keine verträgliche Nachnutzung für das Gebäude gefunden werden. Dem Projektentwickler NDM und Schaudt Architekten ist es dann gelungen, mit dem Deutschen Jugendherbergswerk Baden-Württemberg e.V. einen neuen Nutzer für das Gebäude zu finden, da in der Vergangenheit schon einmal eine Jugendherberge in Rottweil existiert hat. Da das Deutsche Jugendherbergswerk nicht selbst investieren wollte und nur als Mieter bereit war, in das Projekt einzusteigen, haben NDM und Schaudt Architekten noch mit Aktiv Development einen Investor gewinnen können, der das Projekt umsetzt. Dieser hat mit dem Deutschen Jugendherbergswerk einen langjährigen Mietvertrag abgeschlossen. Zusätzlich hat die Stadt Rottweil und das Land Baden-Württemberg das Bauvorhaben noch mit ca. 50 % Zuschüssen zu den Baukosten unterstützt damit das Projekt realisiert werden konnte.
2. KonzeptAuf Grundlage dieser Voruntersuchung wurde in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Rottweil und dem Regierungspräsidium Freiburg (Referate Denkmalpflege und Städtebauförderung) und dem Investor das Planungskonzept weiter entwickelt. Oberstes Ziel bei allen weiteren Planungen war die neue Nutzung möglichst substanzschonend in den Bestand zu integrieren und so auszuprägen, dass sie die Struktur des historischen Gebäudes weitestmöglich respektiert wird. Während der gesamten Planungs- und Realisierungszeit wurden alle Maßnahmen in turnusmäßigen Sitzungen und Begehungen mit der unteren Denkmalschutzbehörde, Frau Mager, und dem Regierungspräsidium Freiburg, Referat Denkmalpflege, Frau Loddenkemper, abgestimmt.
3. UmsetzungInsgesamt hat sich die Zellenstruktur im ersten und zweiten Obergeschoss hervorragend geeignet zur Umnutzung in Jugendherbergszimmer, sodass in diesen beiden Geschossen an der Grundstruktur des Gebäudes kaum Veränderungen vorgenommen werden mussten. Es wurde lediglich je Zimmer eine Badzelle integriert. Ein besonders schönes Gestaltungselement sind in diesen beiden Geschossen die großen breiten Flure mit den neu gestalteten "Zellentüren" mit integrierter indirekter Beleuchtung.Im Erdgeschoss wurden dann die Allgemeinräume angeordnet, im ehemaligen Refektorium und in der Klosterküche die Speisesäle im rückwertigen Gewölbe mit Küchenbereich plus Nebenräume. Im ehemaligen Kirchenraum wurden jeweils Veranstaltungsräume in allen drei Geschossen realisiert.Kern des Entwurfskonzeptes war die Überbauung des hinterhofartigen Rücksprungs auf der Ostseite durch ein komplett verglastes Foyer, das den Gesamteindruck des Gebäudes so wenig wie möglich beeinträchtigen sollte. In diesem Foyer ist der Empfangsbereich angeordnet so wie die zentrale Erschließung mit Treppe und Aufzug, sodass in den Bestand nicht eingegriffen werden musste. Die gesamte Außenfassade konnte ohne größere bauliche Eingriffe nach historischem Vorbild saniert werden.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.