Reg.Nr.: 2003-4-04 Aufgabe: Entwicklung eines städtebaulichen Konzepts sowie die Planung von Wohnungen, gewerblichen Flächen, Einzelhandel, Pflegeeinrichtungen, Parkierungen und Freiflächen
Auslober: Fa. Peter Unmüssig, Freiburg
Wettbewerbsbetreuung: Dipl.-Ing. Karl Langensteiner, Freiburg
Wettbewerbsart: Städtebaulicher Realisierungswettbewerb als begrenzt offener Wettbewerb mit vorgeschaltem Bewerbungsverfahren
Zulassungsbereich: EWR-Mitgliedsstaaten
Teilnahmeberechtigung: Architekten und Stadtplaner, Garten- und Landschaftsarchitekten in Arbeitsgemeinschaften mit Architekten oder Stadtplanern
Fachpreisrichter: Christine Bosch; Wulf-Heinrich Daseking; Reinhold Ketteler; Carl Langenbach; Christoph Mäckler; Horst Linde (V); Babara Wilhelm
Preisgerichtssitzung: 06.11.2003
Wettbewerbsgebiet
Luftfoto
1. Preis: Michael Landes, Landes&Partner, Frankfurt mit Ipach+Dreisbusch, Landschaftsarchitekten; Mitwirkende: Claudia Stall, Steffanie Schmalfeld, Michael Wiebelt, Burkhart Schol
Lageplan
Beurteilung des Preisgerichts:
Der 5-geschossige Baukörper-Riegel entlang der „Berliner Allee“ wird an der Ecke zur ElsässerStr. unnötigerweise durch ein zusätzliches Geschoss turmartig überhöht und damit auch etwas mächtig sowie im weiteren Verlauf Richtung Norden durch eine etwa 25 m breite „Schneise“ unterbrochen. Entlang der Elsässer Str. in Überleitung zur Mooswald- Siedlung ist der straßenbegleitende Baukörper wohltuend 3-geschossig, als 2-geschossiger Zweispänner setzt sich hier das Pflegeheim wirtschaftlich und gut orientiert und schlüssig mit kurzen Wegen auf den „Markt“ im Erdgeschoss. In dem vom Winkel umschlossenen abgeschirmten Innenhof stehen in Nordwest- Südost-Richtung 4 Reihenhaus-Zeilen. Die „Schneise“ an der Berliner Allee, die die Reihenhausanlage unverständlicherweise dem Schall der Berliner Allee öffnet, könnte durch Vergrößerung des Volumens des Studentenhauses reduziert werden. Der dort gedachte kleine Platz kann in den abgeschirmten Binnenraum verlagert werden. Dort kann sich ein reizvoller eher grüner, statt wie dargestellt steiniger öffentlicher Platzraum entwickeln, der übergeht in die gut proportionierten privaten Gartenräume der Reihenhäuser. Der „Markt“ richtig zugeschnitten angedient von der Elsässer Str. her hat schlüssig seine ca. 100 Stellplätze ebenerdig in einem nach unten sich abstufenden Parkdeck Richtung Nordost und ausschließlich in der Südwest-Ecke schlüssig von der Elsässer Str. her angebunden. Der Marktzugang an der Ecke Berliner/Elsässer ist gut auffindbar und belichtet, aber eng und zugig ohne jede platzräumliche Qualitäten. Die Lösung der Reihenhäuser und Studentenwohnungen in verschiedenen Typologien sind gut entwickelt, sinnvoll orientiert und wirtschaftlich. Die Fassadenvorschläge lassen erkennen, dass individuelle, der Nutzung sinnvoll zugedachte Ansichten entstehen: eine Gestaltung darf erwartet werden, die eine Annäherung an die schöne Atmosphäre der Mooswald-Siedlung sucht. Die Arbeit hat gute funktionale Zuordnungen und lässt eine gelungene, freundliche, gut belichtete und maßstäbliche Lösung erwarten. Die Abschirmung nach außen wie Hinwendung hin zur Mooswald-Siedlung sind gelungen.
Die vorgesehenen Nutzungen sind funktional klar gegliedert zugeordnet. Ein positives Merkmal des Entwurfs ist ein offener Platz an der Ecke Elsässer Straße/ Berliner Allee; er erschließt den Verbrauchermarkt sowie einen 6 geschossigen Kopfbau an der Berliner Allee und setzt sich als quartiersinterner Grünzug fort. Über diesen Grünzug wird die westlich angrenzende Wohnbebauung übersichtlich erschlossen. Es werden unterschiedliche Reihenhaustypen in räumlich reizvoller Terrassierung angeboten. Der Lebensmittelmarkt hat nicht den geforderten Zuschnitt und muss angepasst werden. Als Konsequenz daraus sind die dem Markt zugeordneten Parkplätze umzuorganisieren. Die Parkierung unter den Reihenhäusern erscheint nicht umsetzbar. Dies ermöglicht die Option, mindestens 3 zusätzliche Reihenhäuser unterzubringen. ie über dem Markt vorgesehene Pflegeeinrichtung ist funktional durchdacht und bietet durch ihre einbündige Anordnung um ein Atrium eine hohe Wohnqualität. Der Baukörper entlang der Berliner Allee enthält im EG Einzelhandel, Dienstleistungen und Gemeinschaftsräume und kann somit zur Belebung der Berliner Allee beitragen. Die Laubengangerschließung der Obergeschosse sorgt für eine ruhige Wohnorientierung und ermöglicht eine ansprechende Fassadengliederung. Die im Quartier vorgesehenen Freiflächen sind gut dimensioniert und funktional klar zugeordnet. Der Atriumhof und die Gartenfläche der Pflegeeinrichtung sowie der von Spielhaus und Kiosk gefasste Grünzug bieten hohe Aufenthalts- und Nutzungsqualität. Die unterschiedlichen Gebäude- nutzungen drücken sich in einer vielgestaltigen Fassadensprache aus.
Modell
Grundrisse
Grundrisse Betreutes Wohnen, Studentenwohnungen - 1. bis 3.OG