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Reg.Nr.: 2004-4-06Aufgabe: Landschaftsplanerische Konzeption für die Landesgartenschau 2010 in Villingen- Schwenningen
Auslober: Stadt Villingen-Schwenningen + Land Baden-Württemberg
Wettbewerbsbetreuung: faktorgrün, Rottweil
Wettbewerbsart: Realisierungswettbewerb als begrenzt offener Wettbewerb
Zulassungsbereich: EWR
Teilnahmeberechtigung: interdisziplinäre Arbeitsgemeinschaften von Garten- und Landschaftsarchitekten mit Architekten oder Stadtplanern
Teilnehmer: 36 (6 Gesetzte + 30 Geloste)
Fachpreisrichter: Arno Sighard Schmid, Leonberg (V); Axel Christoph Lohrer, Waldkraiburg; Cornelia Bott, Korntal; Dieter Pfrommer, Stuttgart; Wolfgang Schwinge, Stuttgart; Volker Rosenstiel, Freiburg; Rolf Fußhoeller, Villingen-Schwenningen; Reinhard Hosemann, Villingen-Schwenningen; Johann M. Senner, Überlingen; Bernd Fahle, Freiburg; Roland Leitner, Villingen-Schwenningen
Wettbewerbssumme: 102.000,00 Euro
Preisgerichtssitzung: 17./ 18.02.2005
Der Entwurf ist eine, mit zwei definierten Punkten an den Eingängen, flüssig gestaltete Arbeit. Der Verfasser arbeitet an einer klaren gedanklichen Linie seine gesamte Struktur auf:Den Erlebnisraum Neckar gegenüber dem Erlebnisraum Ausstellung (später Bebauung) und einer dazwischengelegten, relativ ruhigen Parklandschaft, die die 3 Gesamtbereiche gut verbindet und einzig durch die öffentlichen Straßen ein Zäsur erfährt. Er schafft Größe! Sein erstes Problem, dass sich bei der Gesamtbeurteilung als Manko darstellt: Die in ihrer Lage und Ausrichtung richtig formulierten Hauptzugänge sind in ihrer formalen Ausgestaltung absolut überinszeniert. Am liebsten möchte man seine Lösung am Nordost-Ende (Jäckle-Areal / Gasthaus Linde) gar nicht beurteilen. Die vorgeschlagene Lösung sprengt eindeutig den angemessenen Rahmen. Des Weiteren lässt er den Neckar im Jäckle-See enden; die Weiterführung des Neckars Richtung Talstraße ist überhaupt nicht wahrnehmbar.Um den am Anfang genannten Prinzipien gerecht zu werden (Außenspangen mit Parklandschaft als Zwischenraum) schafft die Arbeit entlang der Gleise eine ganz stringente Aufreihung durch die Themengärten, die sich nun durch kleine grüne Zimmer in die Parkstruktur verzahnen. Diese Promenade erlaubt immer eine (gerade aus seiner Höhenlage) Übersicht auf die Gesamtanlage. Auf der gegenüberliegenden Seite reagiert er relativ konventionell auf die vorliegenden Problemflächen (inhomogene Bebauung + Verkehr und Lärm) mit einer dichten Baumstruktur (annähernd Wald). Er bildet einen starken Rücken für seine auf dieser Seite vielleicht etwas zu introvertierten Gesamtanlage (grenzt den Neckarstadtteil aus). Einzig durch einen neuen Neckarsteg, schafft dieser Entwurf die weitere Verzahnung mit dem Neckarstadtteil.Die „Öffnung“ des Nordhanges zur Möglingshöhe und darüber hinaus hilft bei der gewünschten Durchgängigkeit. Die Kastanienallee erhält er in ihrer Struktur und verstärkt sie nur etwas zu ausgesprochen, durch die Nordverlängerung zur Promenade (in dieser Form vermutlich nicht behindertengerecht). Seine schlüssige Wegeführung führt leider zu zwei Problempunkten: - die Schleusensituation an der Möglingstraße und das notwendige Brückenbauwerk an der Salinenstraße. Eine genaue Abgrenzung ist leider nicht ausreichend dargestellt und erschwert deshalb die Beurteilung der Zugänglichkeit im Bereich des Übergangs zum Bauchenberg.Daueranlage: Durch die nahezu deckungsgleiche Überbauung der Themenbereiche der Landesgartenschau entwickeln sich zwangsläufig sehr kritisch zu beurteilende Baustrukturen:· Keine Vernetzung mit den Stadtstrukturen· Park / private Grünfläche· Gebäudeausrichtung nicht gut· Promenade mischt Fußgänger und PKW-Verkehr· Topographie wird stellenweise negiert· Anspruch auch hier nicht angemessen· Überbauung auch in stark kontaminierten Flächen
In der Nachfolgenutzung liegen Baufelder über Altlasten. Die sensible Nutzung Wohnen ergibt erhöhte Anforderungen an die Sanierung. Kostensteigerungen und / oder das Risiko in der Vermarktung sind logische Folgerungen. Kultur:Er schafft keine zusätzlichen Eventflächen in das Landesgartenschaugelände und schränkt hierdurch die Möglichkeiten für begleitende Veranstaltungen stark ein.Soziale Aspekte:· Für Kinder werden ausreichend Spielflächen angeboten.· Für Jugendliche werden keine Flächen für Trendsport angeboten.Mit seinen eigenen, extrem hohen Preisangaben überschreitet er den Kostenrahmen. Das Gesamtkonzept bleibt leider im theoretischen Ansatz stecken, da die geforderten Fragen der Aufgabestellungen räumlich nicht ausformuliert wurden. Es scheint, als hätten zwei Jahrhunderte industrieller Besetzung des Neckars gar nicht stattgefunden – so selbstverständlich erscheint vor unseren Augen die Vision eines urbanen Landschaftsraums.Die Bahn ist auf das Notwendige eines regionalen Nahverkehrsmittels zurückgeführt; die Erzbergerstraße in dem wichtigsten Abschnitt im Akademieviertel maßstäblich zur Stadtstraße gefasst; jenseits der Bahn ist (von der Stadt aus gesehen) ein kompaktes Stadtfeld in drei lesbaren Quartieren entstanden, das nach Maßstab und Dichte Angemessenheit und Lebensfähigkeit miteinander verbindet.Der vorgelagerte erste Abschnitt des Neckarparks ist klar zoniert - der Randbebauung vorgelagert sind artifiziell gestaltete Wiesenflächen, durch Gartenplätze mit hohem Aufenthaltswert gegliedert. Unterhalb der geradlinigen Wegeverbindung liegt der wieder entdeckte Neckar in einem naturnah gestalteten Wiesenraum.Das ist alles übersichtlich, dabei abwechslungsreich, ohne unruhig oder gar nervös zu werden, eine der Mittelstadt angemessene Stadt-Landschaft eben. In diesem Konzept wird die Möglingshöhe zum Feld begrenzter Intervention. Die geplanten Eingriffe sind dort gesetzt, wo sie gut- und Not tun. Der Park wird durch Auslichtung des Baumbestands heller, der Festplatz durch geometrische Fassung und dramaturgische Inszenierung festlicher, der Rand zur Neckarstraße durch Anlage eines Aktivspiel- und Freizeitbandes lebendiger. Ob die hier letztlich doch noch sehr kindliche Neckarquelle einen Möglingssee mit Café und Uferterrasse rechtfertigt, darf füglich bezweifelt werden. Der Landschaftspark Bauchenberg schließlich als dritter Abschnitt der Parklandschaft behält nach den Festlichkeiten der Gartenschau auf Dauer seine Zeitlosigkeit - und das ist gut so.Was aber wird uns während der Festwochen geboten? Die knappe Unterführung, der straffe Antritt über drei Podestebenen auf die Parkebene, aber auch die offene, gut orientierte Verbindung über einen ‚Jäcklehof’ zur Neckarvorstadt, insgesamt schlüssig komponiert und gut proportioniert, werden sich bewähren. Die etwas theatralische Überziehung des Stellwerks, durch zwei gleichgroße Museumsvitrinen geklont, darf man dabei getrost übersehen; der Turm aber wäre schön. Die Gärten der Ausstellung werden im Wortsinn als Ausstellung erlebt; im Wechsel mit Pavillons und Treffpunkten wird die Gartenschau zum Galeriebesuch – warum nicht?Denn je weiter nach Süden es geht, desto offener wird das Landschaftserleben, dabei sind die Über- und Unterquerungen von einem Parkabschnitt zum anderen richtig gesetzt, die Stationen am Wege lassen keine ‚Durststrecken’ entstehen, irgendwann ist man am Bauchenbergweiher, zu den Hallenschauen oder auf den Wiesen (- zum Ausruhen)Der Rückweg entlang Spiel- und Festplätzen, dramaturgisch ebenso abwechslungsreich inszeniert, zeichnet alle Chancen für ein Sommerfest am Neckar. Der Stadt bliebe viel nach dieser Gartenschau – im Kern das, was sie sich gewünscht hat, ein Park bei gegebener Identität eines jeden Teils für sich. Die Bahn würde in ein Stück Stadtreparatur im besten Wortsinn integriert; in Schwenningen könnte ein Hochschulviertel entstehen, in dem die Lehrer sogar wohnen wollten. Es gebietet die Redlichkeit, darauf hinzuweisen, dass die Qualitäten des Konzepts nur dann zur vollen Wirkung kommen, wenn es auch gelingt, das Grundstück Besenbeck zu erwerben und das Jäckle-Areal zu klären. Wenn das aber gelänge, dann wäre das Übrige nicht nur wünschenswert, sondern darüber hinaus machbar innerhalb des gesetzten Budgets – und was wollte man in diesen Zeiten mehr, als dass vorgegebene Kostenrahmen auch eingehalten werden, was hier geschieht. Die Nachfolgenutzung Wohnen über Altlastenbereichen führt allerdings zu erhöhten Anforderungen an die Sanierung. Erhöhte Kosten und / oder das Risiko in der Vermarktung der entsprechenden Flächen sind die logische Folgerung. Das Angebot für Kinder und Jugendliche ist vielfältig und gut gelöst. Zur Straße hin mit einer durchgehenden Schallmauer versehen sind Geräuschbelästigungen ausgeschlossen. Die Lage um den Biergarten und Gastronomiebereich herum ist positiv zu bewerten. Das Angebot für Jugendliche und Kinder ist insgesamt vielfältig. Negativ ist hier nur, dass im Ausstellungskonzept die Spiel- und Liegewiese über dem Kernbereich einer Altlast gelegen ist. Orte für die Durchführung von Veranstaltungen sind im Konzept enthalten. Dazu gehört der Neckarturm im Eingangsbereich Bahnhof. Ein Festplatz im Stadtpark Möglingshöhe sowie eine Seebühne. Neckarturm und Seebühne sollen dauerhafte Einbindungen für Kulturveranstaltungen bleiben.
Eine Vision in Grün zeichnet das Konzept, ein Stadtparkkontinuum, das sogar die Barrieren der Salinen- und der Möglingstraße ganz unmerklich zu überwinden scheint. Dem Park gehört der Primat. Die städtebaulichen Randfassungen an der Erzberger Straße und bahnbegleitend südlich davon bezeichnen die Optionen einer möglichen städtebaulichen Entwicklung, ohne sich typologisch allzu sehr festzulegen. Das ist auch richtig so, solange man weiß, dass man gerade hier reaktionsfähig bleiben muss, mit Blick auf einen Immobilienmarkt, der die hier gebotenen Lagequalitäten zu nutzen wissen wird. Dezidierter ist das Konzept in Bezug auf das Jäckle-Areal. Hier wird die Integrationsfähigkeit in der Neckarstadt nicht nur gefordert, sondern auch nachgewiesen. Voraussetzung: Man bekäme das Gelände und die nördlich angrenzenden Flächen in den Wirkungsbereich einer Neuordnung hinein; wenn dem so wäre, gewönne man mehr, als nur einen Brückenkopf.Aber zurück zum Park. Beginnen wir am Bahnhof, austretend aus der Unterführung dürfen wir aufsteigen auf ein knappes, aber nobles Plateau - und haben die Übersicht. In drei Qualitäten werden sich die Wiesenlandschaften vom Stadtpark über die Möglingshöhe bis zum Bauchenberg erstrecken. Es wird das Naturerlebnis eines ganzheitlichen Flusstals geboten, dass die alten Namen der historisch getrennt entstandenen "Parks" um mehr als historische Reminiszenz nur braucht, weil Neues entsteht. Und dieses Neue wird erlebbar. Nach der großen Terrasse – künftig exklusiver Wohnort – von der aus die noch jungen Neckarwiesen überblickt werden, findet man sich südlich der Möglingstraße wieder auf einem kleinen Plateau. Und wieder gibt es Übersicht und Aussicht auf die nächste Wegstrecke. Dieser Wechsel wird zum wohltuenden Prinzip, an das aktivere Zonen angelagert werden – positiv hervorzuheben die dadurch erreichte Belebung entlang der Neckarstraße – um den Weg kurzweilig zu machen. Diese Grundordnung stammt von der Gartenschau her. Dort wird sie bereits vorbereitet und zu einem spannenden Bespielungskonzept des gesamten zur Verfügung gestellten Talraums entwickelt. Es wird eine Gartenschau vorgestellt, die eine reizvolle Dualität aufspannt zwischen extensiv gehaltenen naturnäheren Räumen und zwei intensiv inszenierten, verdichteten Gartenbereichen, die noch dazu so angelegt sind, dass der Besucher angeregt wird, mit Spaß alles zu erfahren, besser: zu erwandern. Dass dabei auch manches offen geblieben ist, an inhaltlichen Festlegungen zur Schauinszenierung ebenso wie an Fragen zur Erschließung, sei kritisch vermerkt. Wo bleiben die dienenden Räume und Gehäuse, die eine solche Schau benötigt? Ist es richtig, die stadtseitig und am Eisstadion antretenden Besucher nur auf die Bahn zu verweisen, Parken nur am Eingang an der Salinenstraße zuzulassen? Wie regelt sich der Übergang zur Neckarvorstadt, wenn man das Jäckle-Problem nicht lösen kann?Offene Fragen, die weitere Arbeit verlangen, aber eines gemeinsam haben: Sie sind in diesem gleichzeitig robusten wie romantischen Konzept lösbar. Der Finanzierungsnachweis der Arbeit ist bei weitem nicht so klar, wie das Konzept. Die kritische Prüfung muss Doppelrechnungen vermerken und es bleibt der Zweifel, ob die hohen Durchschnittsansätze hier wirklich so gemeint sein können. Nach Prüfung bleibt die Erkenntnis, dass die Fragen der Finanzierung lösbar sind. Auch dieses Konzept braucht, wie auch alle anderen, noch die detaillierte Regelung der Maßnahmen und Aufwendungen zur Altlastensanierung und die Abwägung der Kompensationsmöglichkeiten bei Reprivatisierung und Neubebauung. Die sensible Nutzung Wohnen ergibt erhöhte Anforderungen an die Sanierung. Kostensteigerungen und / oder das Risiko in der Vermarktung der entsprechenden Flächen sind logische Folgerungen. Wichtig ist, dass sowohl die Gartenschau wie die Daueranlagen im Budgetrahmen bewilligbar sind und - mehr noch – das Konzept auch nachgestellt werden kann, wenn es wieder Erwarten eng wird. Am Ende läge Schwenningen dann wirklich wieder am Neckar. Außer einem kleinen Kinderspielplatz sind in diesem Entwurf keine zusätzlichen Jugend-, Sport- und Freizeiteinrichtungen erkennbar. Somit ist auch in der Dauernutzung kein Angebot für Jugendliche erkennbar. Diese Konzeption zeichnet sich durch eine vielschichtige Erlebbarkeit aus. Geeignete Räume für eine Veranstaltungskonzeption sind nicht erkennbar. Der Entwurf bietet allerdings vielfache Möglichkeiten zur Entwicklung von ‚Erfahrungsfeldern’. Außer dem bestehenden Festplatz sind keine Aktionsflächen oder Veranstaltungsorte erkennbar. Ein Treffpunkt Baden-Württemberg ist lediglich angedacht.
Die verschiedenen Abschnitte des Geländes und die Bezüge zur existierenden Stadt werden in dieser Arbeit sorgfältig erfasst und genutzt.Der Umgang mit dem Jäckle-Areal, die Vorschläge für den ruhenden Verkehr in Nähe von Bahnhof und Fachhochschule, wie auch das gut überlegte Bau- und Erhaltungsprogramm im ehemaligen Güterbahnhof bieten gute Ansätze für eine Stärkung der Stadt und der Stadtlandschaft. Gerade die gestufte Umsetzung im Nordbereich am Bahnhof, die Zwischennutzung der Gebäude der Firma Besenbeck für die Landesgartenschau, die Taktung von Jäckle und Umgebung wie die Überlegungen zur Fortführung des Neckarlaufs nach Norden passen in die Sprache dieser Stadt.Die Zielvorstellung der baulichen Nutzungen auf dem Güterbahnhof sind hinsichtlich Erschließung, Flächenbedarf und Nutzung anzuerkennen. Die damit verbundene Engstelle des Neckarbereiches kann vertreten werden, wenn man sich des eigentlichen Querschnitts des Gewässers (im Plan viel zu breit) bewusst ist. Wenn auch „Fenster“ im Baufeld richtig erkannt sind, liegen doch nicht alle Baufelder außerhalb der Altlastenflächen.Als weitere Eckpfeiler der Arbeit sind die Cafeteria am neuen Steg zur Hans-Sachs-Straße, der Aussichtsturm des Festgeländes Möglingshöhe und die Aussichtskanzel am Bauchenberg klug platziert.Im Detail gibt es aber einiges anzumerken: · Das „hochgestellte“ Stellwerk macht wenig Sinn. · Der Haupteingang Messe ist in der Nähe des Kreisverkehrs am Stadteingang unter starker Verkehrslast.· Der Parkplatz am Verkehrskreisel wird in seiner Bedeutung und Lage nicht genutzt. Hierzu ist auch die Andienung Reiterhof durch das Landesgartenschaugelände kritisch anzumerken.· Die Seeterrassen und schwimmenden Gärten sind mit dem Thema Naturnähe und Moos nicht im Einklang. Aufgrund der Nähe zur Eissporthalle kann dies aber stattfinden. · In der Nachfolgenutzung überschneiden Baufelder Randbereiche von Altlasten. Die sensible Nutzung Wohnen ergibt erhöhte Anforderungen an die Sanierung. Kostensteigerungen und / oder das Risiko in der Vermarktung sind logische Folgerungen. Die Arbeit besticht durch die Schaffung eines zusammenhängenden offenen Grünzugs, den richtigen Umgang mit der jeweiligen Situation und den geringen Rückbauumfang.Die Disposition der Landesgartenschau und der Daueranlagen bieten Impulse für städtische, kulturelle und soziale Entwicklungen.Angesichts der vorgeschlagenen Möglichkeiten, das Gebäude der Firma Besenbeck und angrenzende Stadtbereiche baulich zu nutzen, ist die geringfügige Überschreitung des Kostenrahmens begründet.
Starke beeindruckende Leitidee der Arbeit ist die lang gezogene, sehr leicht geschwungene Parkpromenade, welche alle drei Landschaftsteile in eine funktionale und gestalterische Gesamtheit des neuen Stadt- und Landschaftsraums zusammengeführt. Von dieser zentralen, großräumlich beide Parkeingänge orientierungsleicht verbindenden Achse werden die unterschiedlichsten, für sich jeweils klar definierten Landschaftsräume mit spezifischer, erlebbarer Identität erschlossen. Diese großzügige Parkpromenade mit ihrer ebenso scharfen wie unaufdringlichen topografischen Kante schafft im Norden eine klare und kontrastvolle Gliederung in die funktional und gestalterisch angemessen reduzierten Neckarwiesen einerseits und die intensiv genutzten Ausstellungsflächen bzw. später baulich genutzten Bereiche andererseits.Der bestehende Stadtpark Möglingshöhe - obwohl weitgehend im Bestand erhalten- erfährt eine entscheidende Aufwertung durch die Konzeption der Neckarterrassen, vielleicht ein wenig räumlich überzogen aber mit wichtigen neuen Querverbindungsfunktionen. Der Bauchenberg wird für die Ausstellungszeit nur sehr behutsam durch ein temporäres Wegekreuz überformt, was eine schöne Spannung zwischen den langen geraden Achsen und dem weitgehend natur belassenen Wasser- und Landschaftsraum erzeugt.Die Vorschläge zur zukünftigen städtebaulichen Entwicklung bleiben insbesondere westlich der Bahntrasse sehr beliebig. Die Siedlungskonzeption auf dem Güterbahnareal ist sowohl in der Dimensionierung wie auch in der Siedlungstypologie nicht standortgerecht. Damit liegen auch Teilflächen dieses Baufelds im Altlastenschadensbereich. Die Aufschüttungen ("Neckarplateau") über den Altlasten lösen das Problem der Altlasten aufgrund leichtflüchtiger Schadstoffe (Ausgasen) nicht. In der Nachfolgenutzung sind die Baufelder stark verdichtet und erreichen eine große Ausdehnung über den Altlasten. Die sensible Nutzung Wohnen ergibt so sehr hohe Anforderungen an die Sanierung. Kostensteigerungen und / oder das Risiko in der Vermarktung der entsprechenden Flächen sind logische Folgerungen. Eher gelungen sind die Vorschläge für eine Neuordnung des Jäckle-Areals, mit der eine großzügige Raum- und Wegeverbindung vom Bahnhof zum Neckarstadtteil hergestellt wird.Der für die innerstädtische Integration wichtige Zugangs- und Verknüpfungsbereich vom Bahnhof in den Park ist mit reduzierten und kleinflächigen, dennoch aber starken räumlich- gestalterischen Elementen wie dem Neckardeck und dem Treppenaufgang unmittelbar parallel zur Bahntrasse ebenso maßstäblich wie orientierungsleicht gelungen. Die Qualität dieses Bereiches ist vollständig, jedoch nur bei der Möglichkeit einer Neuordnung des Jäckle-Areals zu erzielen. Die Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit des Projekts erscheint sowohl im Hinblick auf die Herstellung wie auch die Unterhaltung der Landschaftsbereiche im vorgegebenen Rahmen zu liegen. Der vom Verfasser angegebene Kostenrahmen mit 7,1 Mio. erscheint plausibel, wenngleich die Einzelpositionen für Ausstellung und Daueranlagen nicht klar aufgegliedert werden. Kostengünstig wirkt sich aus, dass die baulichen Neuordnungen sich auf reduzierte Flächen beziehen, dafür aber intensiv genutzt und gestaltet werden und andererseits weite Bereiche nur extensiv neu geordnet bzw. im Bestand belassen werden. So verspricht die Arbeit eine intelligente Neuordnung und Weiterentwicklung dieses wichtigen Stadtraums, bei der mit gezielten und konzentrierten Mitteln eine Gesamtaufwertung in funktionaler und stadtgestalterischer Feinsicht gelingt.