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Die Vorsitzenden der neun Kammergruppen im Bezirk Karlsruhe, ihre Stellvertreterinnen und Stellvertreter und der Bezirksvorstand treffen sich traditionell im Frühling zur Arbeitstagung. So auch am 15. März in der Buhl’schen Mühle in Ettlingen, wo die Novellierung der Landesbauordnung (LBO), das virtuelle Bauamt und die Arbeit in den Kompetenzteams der Kammer im Fokus standen.
Die Novellierung der LBO sieht vor, die allgemeine Ausführungsverordnung zur Landesbauordnung (LBOAVO) einfließen zu lassen und Regelungen für das Bauen im Bestand zu vereinfachen. Um größtmögliche Gleichheit vor dem Gesetz zu erreichen, müssten die Gesetzestexte präzise verfasst sein, so eine Meinung in der Diskussion der Bezirksvertreterinnen und Bezirksvertreter. Andere wünschten sich mehr Flexibilität und Spielraum, da niemals alle Möglichkeiten eingearbeitet werden könnten. Gerade beim Bauen im Bestand seien Regelungen im Einzelfall unabdingbar, möglicherweise mit eingeschalteten Sachverständigen. Es brauche mehr Transparenz in den Genehmigungsverfahren sowie ein Statement der Kammer: „Weg von der Neubau-, hin zur Umbauordnung“.
Auch das virtuelle Bauamt stand auf der Tagesordnung: In einigen Kommunen ist es mittlerweile möglich, Bauanträge digital einzureichen, in anderen notwendig, mancherorts geht dies noch gar nicht – trotz der Verpflichtung der baden-württembergischen Bauämter zum digitalen Verfahren. Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen bietet kostenfreie Schulungen an, die in den Kammergruppen Pforzheim und Mannheim in Zusammenarbeit mit den Bauämtern bereits durchgeführt wurden. Es gab gut verständliche praktische Tipps: So benötigen Architekt:innen ein ELSTER-Zertifikat als Einzelperson oder Unternehmen, das – sofern noch nicht geschehen – schnellstens zu beantragen sei. Bauherrschaften hingegen wurde von der Nutzung eines eigenen Zugangs abgeraten, auch zum Schutz vor möglichen unbeabsichtigten Änderungen der Unterlagen. Besser sei, dem Architekturbüro je Projekt eine Vollmacht zu erteilen. Die Formate der einzureichenden Unterlagen sind ebenso wie andere Detailfragen, z. B. die Möglichkeiten für Antragstellende aus dem Ausland, noch nicht abschließend geklärt.
Neben den rechtlichen Themen gab es auch einen Austausch über kammerinterne Angelegenheiten. Viele der Bezirksvertreterinnen und -vertreter engagieren sich aktiv in einem oder mehreren der acht Kompetenzteams der Kammer. Sie treffen sich regelmäßig in Präsenz oder digital, ob im großen Kompetenzteam oder in Untergruppen. Um Überschneidungen und Dopplungen der wertvollen ehrenamtlich geleisteten Arbeit zu verhindern, wurde der Wunsch nach klarer definierten Aufgabenstellungen sowie einer stärkeren Vernetzung von Arbeitsschritten und Ergebnissen geäußert – unabhängig vom Kompetenzteam-Tag am 13. September.
Einen personellen Wechsel gab es in der Kammergruppe Mannheim. Der Vorsitzende Dennis Ewert und seine Stellvertreterin Yordanka Rotta, seit Oktober 2023 kommissarisch tätig, wurden zwischenzeitlich offiziell gewählt. Der Bezirksvorsitzende Andreas Grube dankte der aus dem Amt geschiedenen Karin Storch und gratulierte den Neugewählten. Zudem wies er darauf hin, dass es in der nächsten Wahlperiode neben dem Bezirksvorsitz auch in einigen Kammergruppen Ämter neu zu besetzen gelte. Gesucht würden alte Hasen ebenso wie neue Mitglieder – jeder sei willkommen. „Nachwuchs und Förderung junger Architekturbüros ist unumgänglich, hier müssen wir tätig werden“, so Grube. Packen wir es an!
Dipl.-Ing. (FH) Andreas GrubeFreier Architekt BDA
Dipl.-Ing. (FH) Thomas SchrammArchitekt